Das Puchheimer Jugendkammerorchester feiert 2018 sein 25jähriges Jubiläum und beging dies am 30. September mit einem Benefizkonzert für Kolibri gemeinsam mit dem renommierten Münchner Kammerorchester.
Pieter Michielsen, Leiter des PJKO und Clemens Schuldt, Chefdirigent des MKO brachten mit ihren zum Teil noch sehr jungen Musikerinnen und Musikern den dicht gefüllten Raum der Schwabinger Erlöserkirche zum Jubeln.
Schon für die erste Komposition – „Idyll“ für Streicher von Leoš Janáček – die das Puchheimer Jugendkammerorchester unter der Leitung von Pieter Michielsen romantisch-beschwingt mit feiner Dynamik präsentierte, gab es stürmischen Applaus. Und der wiederholte sich nach jedem einzelnen Stück, denn die Zuhörer merkten bald, dass sie es hier mit ausgezeichneten Musikern und Dirigenten zu tun haben. Und das im besten Sinne dieses Wortes.
Das1993 vom Geigerehepaar Simone Burger-Michielsen und Pieter Michielsen gegründete Streicherorchester, das aus jungen Musikern im Alter von ca. 11 bis 20 Jahren besteht, wurde bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Bayerischen Staatspreis für Musik.
Als die erst 12jährige Maya Wichert auf ihrer Violine Antonio Vivaldis „Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“ gemeinsam mit ihren musikalischen Kolleginnen und Kollegen intonierte, mochte man seinen Ohren nicht trauen, denn die Töne breiteten sich leise wie aus der Ferne kommend im Raum aus, um schließlich voll tönend eine Sommernacht zu imitieren. Eine Brillanz, die Gänsehaut erzeugte. Man glaubte, Vivaldi neu zu hören. Bravo!
Clemens Schuldts mitreißendes Dirigat und das fein abgestimmte und präzise Spiel des MKO – zeitweise gemeinsam mit dem PJKO – machte das gesamte Konzert zu einem Hochgenuss. Besonders bewegt hat die Zuhörer dabei das „Lachrymae“ von Benjamin Britten, bei dem Xandi von Dijk die Bratsche aufwühlend und dramatisch führte.
Weitere vom Orchester ausgewählte Stücke waren „Prelude und Fuge“ von Benjamin Britten, John Dowlands „If my complaints could passions move“ und „Souvenir de Florence“ von Peter Tschaikowsky.
Allen Zuhörern sei herzlich gedankt für ihren Besuch und die zusätzlichen großzügigen Spenden!
Mit dem Erlös des Konzerts werden Migrations- und Flüchtlingspojekte finanziert, z.B. Deutsch- und Integrationskurse, Jobbegleitung, Berufsbildung sowie therapeutische Hilfe nach traumatischen Erlebnissen von Geflüchteten und Folteropfern.
Ein besonderes Geschenk hat die Witwe des Künstlers Ludwig Gebhard den beiden Dirigenten gemacht: Überreicht wurden eine kostbare Original-Lithografie und ein Linolschnitt als Dank für das großartige Konzert.
Kolibri sagt Frau Gebhard, den Musikern und den Dirigenten DANKE, dass sie sich für Kolibri einsetzen und so viel Begeisterung und Freude erzeugt haben.
Text und Fotos: Eleonore Peters, Kolibri