Die Vorwürfe des ‚Globalen Südens‘ gegen die westliche Doppelmoral
Dunja Ramadan, außenpolitische Redakteurin der SZ, zu Gast bei Kolibri
Im Sommersalon der Kolibri Stiftung am 21. Juli 2023 in der Seidlvilla folgten zahlreiche Gäste den überzeugenden journalistischen Beispielen Dunja Ramadans zu unterschiedli-chen außen- und gesellschaftspolitischen Aspekten ihres Themas. Sie veranschaulichte den perspektivisch verengten Blick westlicher Medien, das fehlende Hinterfragen von Mei-nungen und Stereotypen und wies in diesem Zusammenhang auch auf die zunehmende Bedeutung der Bilder hin.
Exemplarisch für die westliche Doppelmoral und den damit verbundenen Ansehensverlust im globalen Süden scheint ihr die Diskrepanz der berechtigten Forderung, den russischen Präsidenten vor dem Internationalen Strafgerichtshof als Kriegsverbrecher anzuklagen, gleichzeitig aber die Verantwortung für Kriegsverbrechen führender westlicher Politiker unerwähnt zu lassen.
Ausgehend von den Herausforderungen für Journalist*innen betont Dunja Ramadan ab-schließend die Bedeutung der Leserbriefe als notwendige Kommunikation zwischen Jour-nalist*innen und Leser*innen.
Das große Interesse der Salongäste zeigte sich auch an den zahlreichen Fragen, die an-schließend noch bei einem kühlen Getränk in privaten Gesprächen bis in den späten Sommerabend fortgesetzt wurden.
Text: Renate Bürner
Fotos:Wolfgang Sreter
