Mit leidenschaftlichem Applaus und dem Wunsch nach Fortsetzung endete das Benefizkonzert des Pianisten Michael Leslie für Kolibri am 28. Januar 2025 in der Seidlvilla. Michale Leslie kommt aus Australien, lebt aber schon Jahrzehnte in München. Er wurde bereits in Australien als einer der herausragenden Pianisten des Landes gefeiert und in München mit der Schlagzeile begrüßt „Michael Leslie – eine Sensation. Sydney’s loss is Germany’s gain.“ Der Mühsamsaal der Seidlvilla war bis auf den letzten Platz besetzt und Kolibri musste bereits 14 Tage vorher das Konzert als ausverkauft melden und am Abend selbst viele Interessierte abweisen. Und all die zahlreichen Besucher*Innen in der Seidl-Villa erlebten eine Darbietung des 81-jährigen Künstlers voller Energie und Originalität.
Michael Leslie hat ein gewisses Faible für das Format „Gesprächskonzert“, und auch an diesem Abend leitete er seine pianistischen Darbietungen mit sowohl informativen wie zum Teil erheiternden Erläuterungen zu den von ihm ausgewählten Werken ein:
– mit Hinweisen zu den in seinem Programm ausschließlich vertretenen Paralleltonarten fis-moll
und A-Dur ebenso
– wie zu der für Beethovens A-Dur-Sonate maßgebliche „Midlife-Krise“ des Komponisten
– oder zu Schumanns vorerst vergeblichem Werben um die von ihm geliebte Clara Wieck mit seiner fis-moll-Sonate.
Den Abend eingeleitet hatte Leslie mit zwei grandiosen Stücken der Klavierliteratur, Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge und Fredéric Chopins Polonaise, beide in fis-Moll. Ein weiteres Gesprächskonzert dieser Art wird sowohl vom Künstler als auch von Kolibri als wünschenswert geplant.