Kunst, die verbindet: KOLIBRI-Ausstellung für einen guten Zweck

Kolibri Kunst Ausstellung

KOLIBRI-Ausstellung für einen guten Zweck

Kunst hat die Kraft, Geschichten zu erzählen, Brücken zu bauen und Menschen zu verbinden. Dies wird eindrucksvoll bei der Benefiz-Ausstellung „Gute Kunst für gute Taten“ in der Münchner Volkshochschule in Pasing gezeigt.

Ein stimmungsvoller Abend eröffnete am 15. März die Benefiz-Ausstellung, organisiert durch das KOLIBRI-KUNST-KABINET, einer Fundraisinginitiative von Kolibri Interkulturelle Stiftung.

Bei einem Glas Sekt und den melodischen Klängen des jungen ukrainischen Saxofonisten Peter Grigorian konnten die Gäste beeindruckende Werke namhafter Künstler*innen bewundern und auch käuflich erwerben, wobei der größte Teil des Erlöses der Arbeit von KOLIBRI zugutekommt.

Unter den Highlights der Ausstellung befinden sich zwei seltene Algraphien von Günter Grass sowie legendäre(n) Linolschnitte „aus der verlorenen Form“ des international renommierten Künstlers Ludwig Gebhard. Auch Lothar Schiffler ist unter den Ausstellern, dessen Fotoarbeiten in der Technik der Iskiographie bereits auf der Biennale in Venedig gezeigt wurden. Werke von Rolf Liese findet man nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in den Depots des Deutschen Bundestags oder des Münchner Lenbachhauses.

Daneben bereichern Sylvia Maria Janka, Künstlerin und Maskenbildnerin an den Kammerspielen, Hildegard Blersch, Henning von Gierke sowie Anton Michael Hermann mit ihren beeindruckenden, überwiegend druckgraphischen Werken die Ausstellung.

Gleich zwei große Räume sind schließlich den Arbeiten von Niaz Naseri aus Afghanistan gewidmet, mit dem KOLIBRI seit vielen Jahren in Kontakt ist. Dessen großformatigen Bilder erinnern sehr brillant und farbenfroh an die Kultur seines Herkunftslandes.

Die Gäste hatten zudem die einzigartige Gelegenheit, persönlich mit den Künstler*innen ins Gespräch zu kommen und die Geschichten hinter den Werken zu erfahren.

„Diese Leinwand mit dem Titel „Heratstyle 2“ wurde auf einer Landkarte gemalt“, erzählt Niaz Naseri über eines seiner Werke. „Im Hintergrund habe ich etwas verborgen – es ist alte Poesie, ein sehr altes Buch, das ich als Collage verwendet habe. Ich habe mit Farben gespielt, um meine eigene Geschichte zu erzählen. Es ist die Geschichte eines Menschen, der aus einem Land mit einer anderen Sprache kommt und sich in einem neuen Land integriert. In der Mitte entsteht ein Zentrum, in dem beide Welten zusammenkommen.“

Auch Lothar Schiffler erläuterte seine Inspiration und die Entstehungsgeschichten seiner Fotoarbeiten in der seltenen Technik der ‚Iskiographie‘:

„Die Mauersegler nenne ich meine treuesten und geflügelten Mitarbeiter. Viele meiner Bilder sind auf Reisen entstanden – in Italien, den Alpen, Spanien und Katalonien. Im Kloster dort wollten wir schon gehen, aber ich sagte: Lass uns noch ein paar Minuten sitzen bleiben. Und plötzlich kreist ein großer schwarzer Adler über uns. Die Kamera war schon eingepackt – ich konnte es nicht glauben! Doch dann kam er zurück, drehte eine perfekte Schleife, als hätte er genau gesehen, wo meine Kamera steht. Dieses Bild war ein Geschenk, und ich musste danach unbedingt noch eine Dankgabe in die Klosterkasse werfen.“

Die Besucher*innen zeigten sich begeistert von der der Vielfalt und Qualität der Ausstellung. „Die Verbindung von Kunst mit einem sozialen Zweck gibt Künstlern eine Plattform, sich zu präsentieren – ich finde, dass es eine gelungene Symbiose aus Ästhetik und Engagement ist.“, so der Kommentar einer der Befragten.

„Wir sehen in unserer Arbeit bei KOLIBRI nicht nur eine wichtige humanitäre Aufgabe, sondern sind überzeugt, dass diese Hilfe langfristig unserer gesamten Gesellschaft zugutekommt“, erklärte Dr. Walter Kuhn, Kurator des KOLIBRI-KUNST-KABINETTs.

„Zusammenhalten“ ist das Motto einer Metallinstallation, die er selbst zu dieser Ausstellung beigetragen hat und erläutert: „Zusammenhalten von Groß und Klein, von Arm und Reich, von Mann und Frau, von Stark und Schwach, von Dumm und Gscheit, von Weiß und Schwarz … und Bunt, das ist mein Anliegen und auch das unserer Stiftung“.

Eine wunderbare Gelegenheit, noch tiefer in die Werke einzutauchen und sich persönlich beraten zu lassen sind die zusätzlichen Führungen durch die Ausstellung mit Dr. Walter Kuhn. Eintritt frei, barrierefrei. Anmeldung erbeten unter: Telefon der VHS 089 48006 6830 oder unter www.mvhs.de.

Die Ausstellung läuft bis zum 16. Mai 2025 in der Volkshochschule Pasing, Bäckerstraße 14, 81241 München.

Führungszeiten:
Sa, 12. April 2025 – 16:00 Uhr
Sa, 10. Mai 2025 – 16:00 Uhr
Fr, 16. Mai 2025 – 18:00 Uhr.

Text und Bilder: Mariia Kubakhova