Online Vortrag über den jüdischen Maler Felix Nussbaum am 22.06.2021
Das Jubiläumsjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland nahm Charlotte Kosean zum Anlass an den jüdischen Maler Felix Nussbaum zu erinnern, der 1944 in Auschwitz ums Leben kam. Charlotte Kosean ist Dozentin für kunstgeschichtliche Themen an der Volkshochschule München und engagiert sich ehrenamtlich bei Kolibri. Da es wegen der Coronabestimmungen nicht möglich war, eine Präsenzveranstaltung durchzuführen, wurde der Vortrag online angeboten.
In ihrem reich bebilderten, hochinteressanten und emotionalen Vortrag ging Charlotte Kosean auch darauf ein, wie erstaunlich es ist, dass die Werke von Felix Nussbaum bis in die 1980er Jahre kaum Beachtung fanden. Im 1998 von Daniel Libeskind entworfenen Museum in Osnabrück werden nun 170 seiner Werke präsentiert.
Felix Nussbaum, geb. 1904 in Osnabrück, begann seine Malerkarriere in Berlin. 1933 erfuhr er bei einem Studienaufenthalt in Rom von der ihn beängstigenden Machtergreifung der Nationalsozialisten und beantragte Asyl in Belgien. 1940 wurde er beim Einmarsch der Deutschen interniert, konnte aber aus dem Lager fliehen.
In ihrem Beitrag zeigte Charlotte Kosean erschütternde Bilder von Hungernden, Kranken, Stacheldrahtumzäunungen, Selbstbildnisse, aber auch lebensbejahende Arbeiten über jüdisches Leben. Nussbaums Versteck in Brüssel wurde 1944 verraten, viele seiner Werke wurden zerstört. Dieser Vortrag von Charlotte Kosean animiert sehr, sich im Internet weitere Bilder von Felix Nussbaum anzusehen, evtl. auch das interessante Museum in Osnabrück zu besuchen.
