Dankbar für so viel Applaus

Neue Philharmonie München

Neue Philharmonie München Benefizkonzert 5.3.2023

Bereits zum sechsten Mal veranstaltete die Neue Philharmonie München ein Benefizkonzert für die Interkulturelle Stiftung Kolibri, zu dem Kolibri wieder jugendliche Geflüchtete und Migrant*innen einladen konnte. Nach Jahren der Pandemie und den gravierenden Folgen vor allem auch für Jugendliche und der Ankunft weiterer Geflüchteter aus der Ukraine, Afghanistan und Syrien war die Nachfrage nach Karten in diesem Jahr besonders hoch. 530 Jugendliche strömten mit ihren Lehrkräften oder Betreuer*innen in den Herkulessaal und trugen mit ihrer Lebendigkeit und Begeisterung zu einem umjubelten Konzerterlebnis bei. Die Jugendlichen kamen aus beruflichen Schulen, den Integrationsklassen sowie sozialen Einrichtungen, die Jugendliche aus geflüchteten Familien betreuen oder sprachlich fördern.

Von Lettland bis Portugal

Wie in den Jahren zuvor war die Neue Philharmonie zusammengesetzt aus Musikstudierenden und jungen professionell Musizierenden aus ganz Europa von Lettland bis Portugal, diesmal auch aus Aserbaidjan, Brasilien und der Ukraine. Auf die 85 Plätze im Orchester hatten sich 230 Musiker*innen beworben. Die Neue Philharmonie München hatte wieder intensiv geprobt, unterrichtet von Dozent*innen verschiedener Musikhochschulen und aus dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Ihre dabei erworbene hohe Professionalität konnte bei den für den Abend ausgewählten Werken eindrücklich unter Beweis gestellt werden: der Dirigent Johannes Zahn hatte sich für ein Programm entschieden, bei dem die Musiker*innen ihre jeweiligen Stärken zeigen und zu dem die jugendlichen Besucher*innen Zugang finden konnten.

Mit der Geigerin Sophie Herbig, die das Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy grandios darbot, war Johannes Zahn schon als Sechsjähriger gemeinsam aufgetreten. Es war zu erleben, wie sie noch nach 25 Jahren in großartiger Weise zusammenwirken. Die Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss und La Valse und Bolero von Maurice Ravel lösten ungebremsten Applaus aus und der furiose Bolero war ein wunderbarer Schlusspunkt.

Ein gemeinsames Anliegen

Kolibri Interkulturelle Stiftung und die Neue Philharmonie München sind dankbar, dass das gemeinsame Anliegen gelingen konnte: die Musiker*innen wollen ihre Musik als Sprache der friedvollen Verständigung über alle Grenzen hinweg vermitteln und Kolibri möchte mit diesem Projekt auf emotionaler Ebene den jungen Menschen Zugang zu einem kulturellen Bereich ihrer neuen Umgebung ermöglichen.

In den Schulen wächst der Druck den durch die Pandemie versäumten Stoff nachzuholen und diesem Druck fallen zuerst außerschulische Angebote zum Opfer. Trotzdem konnte die Geigerin und Musikpädagogin Mona Pishkar einen Teil der Jugendlichen auf dieses Konzert vorbereiten, wofür Kolibri ihr sehr dankbar ist.

Großzügige Unterstützer

Ohne die Unterstützung einer Reihe von Förderern und Stiftungen wäre es nicht möglich gewesen, so viele junge Menschen zu diesem Konzert einzuladen. Dazu gehören die Joachim Beutler-, Norbert Janssen- und Antonie Zauner Stiftung, die Ingvild Goetz und die Giesecke & Devrient Stiftung, die Petra Kelly Stiftung, die Stiftung Urbs-Die Stadt, der Sparda Gewinnsparverein und die Antenne Bayern Stiftung. Ihnen und den vielen großzügigen Einzelpersonen, die Kartenpatenschaften übernommen haben, gilt großer Dank.

Die dankbaren Rückmeldungen der Lehrkräfte und Betreuer*innen berichten von der Begeisterung der Jugendlichen für die unterschiedlichen Musikwerke, das jugendliche Alter der Musizierenden und das gemeinsame „Gesamterlebnis“ und fragen schon jetzt an, ob sie wiederkommen dürfen. Die Erfahrung, dass je weiter jemand von kulturellen Angeboten entfernt ist, je eindrücklicher diese wirken, wird somit bestätigt.

Aufnahmen des Konzertes der NPhM am Sonntag 5. März 2023 im Münchner Herkulessaal können Sie auf Vimeo abrufen (Passwort: nphil23). https://vimeo.com/showcase/10323789
Viel Spaß beim Hören und Sehen.