Bericht von Oscar Thomas Olalde, geschäftsführender Vorstand InitiativGruppe e.V.
Die InitiativGruppe e.V. besteht mittlerweile seit 53 Jahren. Alles begann mit einer Gruppe engagierter Ehrenamtlicher aus München, die den Kindern der sogenannten Gastarbeiterinnen beim Erlernen der deutschen Sprache und bei ihren Hausaufgaben halfen. Heute ist aus dieser kleinen Initiative eine große Organisation geworden. Viele der Kinder von damals wurden selbst ein Teil unserer Jugendgruppen. Einige von ihnen sind nach ihrem Studium als Sozialpädagoginnen zu uns zurückgekehrt und arbeiten nun daran, den „IG-Geist“ weiterzugeben: Unterstützung von Mensch zu Mensch, die immer größere Kreise zieht.
Empowerment – oder Ermächtigung – sind die Begriffe, die diese Entwicklung am besten beschreiben. Ein Beispiel dafür ist Barış. Vor drei Jahren kam er zu uns, weil er Hilfe beim Deutschlernen brauchte. Die Kolleginnen aus dem IG-Projekt „Bürgerschaftliches Engagement“ brachten ihn mit einem Ehrenamtlichen zusammen, der ihn individuell unterstützte. Barış gab alles, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern, und die eins-zu-eins Betreuung war genau das Richtige für ihn. Vor ein paar Monaten kam Barış wieder zu uns – diesmal, um sich als Ehrenamtlicher zu engagieren und anderen zu helfen. Es passte perfekt: Frau Karaca, eine neue Teilnehmerin, benötigte dringend Hilfe, um ihre A2-Deutschprüfung zu bestehen. Diese Prüfung war entscheidend für die Verlängerung ihres Aufenthaltsstatus.
Frau Karaca hatte es schwer, da sie als Kind nur wenig Schulbildung erfahren hatte. Aber Barış konnte ihr dank seiner Sprachkenntnisse bestens zur Seite stehen. Vor einer Woche war es dann soweit: Frau Karaca bestand ihre Prüfung! Als sie uns und Barış die frohe Nachricht mitteilte, strahlte sie über beide Ohren.
Die Kolibri-Stiftung unterstützt seit Jahren die InitiativGruppe und viele ihrer Projekte – auch die Organisation des Projektes „Bürgerschaftliches Engagement“. Mit Ihrer Spende helfen Sie nicht nur dabei, unsere Arbeit fortzuführen, sondern auch dabei, dass Solidarität in immer weitere Kreise gezogen wird.