Benefizkonzert für Kolibri: Ein leidenschaftliches Event

Drei Junge Musiker der Neuen Philharmonie München

Wann können wir wieder kommen?

Neue Philharmonie - BesucherinnenTrotz Oktoberfest, trotz Fußballspiel in der Arena, trotz Anderart auf dem Odeonsplatz war der Herkulessaal wieder voll m 28. September 2024 mit um die Tausend Besucher*innen, von denen 430 jugendliche Geflüchtete und Migrant*innen waren. Zum siebten Mal veranstaltete die Neue Philharmonie München ein Benefizkonzert für Kolibri. Die leidenschaftliche Spielfreude der jungen Musizierenden aus ganz Europa, die intensiv gemeinsam eine Woche geprobt hatten, und die Begeisterung der jungen Besucher*innen erzeugten eine lebendige Atmosphäre.

Dirigent Simon Edelmann begeistert junge Zuhörer

Wie die lobenden Rückmeldungen zeigen, hatte sich der Dirigent Simon Edelmann für ein Programm entschieden, das für die junge Zuhörerschaft geeignet war. Mit seinen fundierten Erläuterungen aus dem Leben und den Beziehungen von Clara Schumann zu Robert Schumann und Johannes Brahms und, wie sich diese in ihrer aller Kompositionen niederschlugen, brachte er die drei dem Publikum auch menschlich näher. Den jungen Menschen half dies, Zugang zu den Werken zu finden, ihr Zuhören zu lenken und ihre Aufmerksamkeit zu steigern.

Drei Junge Musiker der Neuen Philharmonie München

Clara Schumanns Klavierkonzert und Freddie Kempfs Virtuosität

Das Klavierkonzert von Clara Schumann erzeugte tiefe Bewunderung und Erstaunen: Simon Edelmann hatte darauf hingewiesen, dass Clara es im Alter von nur 13 Jahren geschaffen hatte und der Pianist Freddie Kempf spielte souverän und ohne Gehabe die kompliziertesten Figuren. Wie stark das Spiel des Pianisten die Zuhörerschaft faszinierte, konnte man besonders beim zweiten Satz, der Romanze beobachten. Dem Dialog zwischen ihm und dem Solo Cello von Katja Deutsch wurde höchst konzentriert gelauscht.

Neue Philharmonie München Benefizkonzert für Kolibri Der tosende Applaus und die vielen Bravo Rufe bewegten Freddie Kempf zu einer Zugabe mit dem Prelude Opus 53, Nr. 9 von Nikolai Kapustin. Bei der Symphonie Nr. 1 von Johannes Brahms konnte Simon Edelmann zeigen, wie hervorragend er das Orchester leiten und mit Schwung bis zum Ende steigern kann. Nach dem anhaltenden Schlussapplaus fiel es den Musizierenden schwer die Bühne zu verlassen, vor allem die Bläser und Streichinstrumente spielten in kleinen Formationen noch eine Weile weiter. Sie bedauerten genau wie die jugendlichen Zuhörer*innen aus dem Herkulessaal „vertrieben“ zu werden, als die Security Schluss machen wollte.

Grußwort von Herrn Karl Straub: Musik verbindet

Es war Kolibri eine Freude, dass der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Herr Karl Straub die Schirmherrschaft über dieses Konzert übernommen hatte und sich Zeit nahm ein Grußwort zu sprechen.

Herr Straub äußerte die Überzeugung, die die Neue Philharmonie München und Kolibri Interkulturelle Stiftung teilen, dass Musik „eine universelle Sprache ist, die uns alle verbindet“ und die Fähigkeit hat „uns zusammen zu bringen und uns daran zu erinnern, dass wir trotz unserer Unterschiede viel gemeinsam haben.“

Kolibri unterstützt daher alle Bemühungen kulturelle Angebote auch in beruflichen Schulen in Bayern zu verankern und wendet sich gegen Kürzungen im kulturellen Bereich.

Dank an die langjährigen Förderer und Stiftungen

Bei gestiegenen Kosten für den Herkulessaal und dementsprechend höheren Kosten für die Tickets für die jungen Leute ist Kolibri besonders dankbar für die Unterstützung der oft langjährigen Förderer und Stiftungen. Unser großer Dank gilt der Ingvild & Stefan Goetz Stiftung, der Petra Kelly Stiftung, der Joachim Beutler und Antonie Zauner Stiftung, der Giesecke & Devrient Stiftung, der LHM-Stiftungsverwaltung aus Mitteln der Urbs-Die Stadt Stiftung, dem Gewinn-Sparverein der Sparda Bank und der Stiftung Antenne Bayern, dem GOC/der queeren Sektion des Deutschen Alpenvereins und der Castringius Kinder- und Jugendstiftung und nicht zuletzt den Einzelpersonen, die das Projekt gefördert haben.

Fotos: Wolfgang Sréter und Amirezza Eghtedari

Hören Sie unser Gespräch mit Cellistin Katja Deutsch auf Spotify.