Therapie für gefolterten türkischen Kurden

Geflüchteter in einer FlüchtlingsunterkunftYusuf* wuchs mit 12 Geschwistern in einem Dorf in der Osttürkei auf. Die Erinnerungen an seine Kindheit sind von Gewalt und Verfolgung geprägt. Als kurdische Minderheit wurde die Familie ständig bedroht und diskriminiert. Yusufs Vater und sein ältester Bruder flohen, als er 15 Jahre alt war. Yusuf blieb mit der Mutter und den anderen Geschwistern im Dorf und arbeitete zunächst als Handwerker, bevor er ein Studium begann.

Er engagierte sich politisch für die kurdische Sache und wurde deshalb regelmäßig von der Polizei verhört. Immer öfter wurde er mehrere Tage festgehalten und grausam gefoltert. Er erhielt Schläge und Todesdrohungen, er wurde gefesselt, und sein Kopf wurde unter Wasser getaucht. Ihm wurden schwere Verletzungen durch Zangen zugefügt, und er erlitt Knochenbrüche durch Schläge. Als er eines Tages seine schwer verletzte Schwester in ein Krankenhaus bringen wollte, musste er vor der dort anwesenden Polizei fliehen.

2012 gelang Yusuf mithilfe eines Schleppers die Flucht nach Deutschland, wo er einen Asylantrag gestellt hat. Danach kam er in eine  Gemeinschaftsunterkunft in Oberbayern.

Nach mehreren Aufenthalten in einer Psychiatrischen Klinik wegen Selbstverletzungen und Suizidversuchen kam er zu Refugio, wo eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert wurde. Yusuf leidet unter Schlafstörungen, Albträumen, Flashbacks, Ängsten, Schreckhaftigkeit, innerer Anspannung, Dissoziationen und Konzentrationsschwierigkeiten. Aufgrund seiner Erlebnisse mit waterboarding (gewaltsames Kopf unter Wasser drücken, eine Foltermethode, bei der der Gefolterte fürchten muss, zu ersticken) gerät er bereits in Panik angesichts einer Kanne Wasser auf dem Tisch. Unerträglich sind ihm  Dusche und Regen.

Yusuf ist jetzt 33, seine Therapie wird wegen der schweren Traumatisierung längere Zeit in Anspruch nehmen. Sehr wichtig wären für ihn ein sicherer Aufenthalt in Deutschland und ein eigenes Zimmer.

Yusuf hat schuldlos jahrelang psychische und körperliche Not erleiden müssen, die noch lange anhalten wird. Nun wird ihm geholfen.
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*Yusuf = Name geändert
Foto: Eleonore Peters