Tätigkeitsbericht 2020

für die Interkulturelle Stiftung Kolibri, München

Im Berichtsjahr 2020 fanden zwei gemeinsame Sitzungen von Vorstand und Stiftungsrat statt. Beide Sitzungen – im März und September – konnten trotz der Corona-Pandemie als Präsenzsitzung abgehalten werden.

Die Corona-Pandemie hat die übrige Zusammenarbeit der Aktiven der Stiftung erheblich beeinflusst. Der Vorstand hat hauptsächlich telefonisch kommuniziert und auf persönliche Treffen verzichtet. Ab Herbst 2020 haben sich die einzelnen Arbeitsgruppen dann über die online-Plattform Zoom organisiert.

Das für das Frühjahr 2020 geplante Camp (Klausurtagung der einzelnen Arbeitsgruppen der Stiftung) wurde coronabedingt auf Anfang November verschoben, konnte dann aber auch nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden sondern als Zoom-Meeting. Dieses neue Format hat sich nun als Arbeitsform für die Stiftung etabliert.

Das Spendenvolumen lag im Jahr 2020 bei ca. 44.000 Euro (Vorjahr ca. 42.000 Euro).

Das „Veranstaltungsteam“, bestehend aus Funktionsträgern von Kolibri, Spendern und Sympathisanten, war auch im Jahre 2020 trotz Corona aktiv tätig. Das Team kümmert sich um die Vorbereitung und Organisation von Veranstaltungen, deren Eintrittsgelder und Spenden Kolibri zu Gute kommen. Wegen der Pandemie mussten allerdings zahlreich geplante Veranstaltungen abgesagt werden.

Veranstaltungen der Stiftung

Zur Verfolgung des Stiftungszwecks und zur Bekanntmachung der Stiftung bei gleichzeitiger Einwerbung von Spenden wurden im Jahr 2020 folgende Veranstaltungen durchgeführt:

08.03.2020
Benefizkonzert im Herkulessaal mit der Neuen Philharmonie München zusammen mit dem Projekt „Musik integriert“

06.05.2020
Online-Interview mit Werner Dietrich zum Oktoberfest-Attentat vom 26.09.1980

26.06.2020
Benefizkonzert OMOPO, Kulturhaus Milbertshofen

Darüber hinaus gab es aufgrund der Pandemie kaum weitere Aktivitäten einzelner Mitglieder des Vorstandes bzw. des Stiftungsrates zur Erweiterung des Spender- und Stifterkreises, durch Auftritte und Vorstellung von Kolibri bei Konzerten, Veranstaltungen, Geburtstagsfeiern etc.

Öffenlichkeitsarbeit der Stiftung

Der Newsletter im Internet erscheint weiterhin alle zwei Monate und wird zudem per e-mail an ca. 1.000 Interessenten verschickt.

Auf der Homepage von Kolibri wird über die jeweiligen Aktivitäten von Kolibri berichtet, aber auch über sonstige in den Tätigkeitsbereich der Stiftung fallende Aktivitäten und Ereignisse wie Vorträge, Veranstaltungen, Jahrestage, interessante Aufsätze und Neuerscheinungen in Zeitungen und Büchern etc. Der Arbeitskreis Kunst hat ein Konzept für Online-Kunstauktionen entwickelt und auf der eigenen Internet-Seite „Kolibri-Kunst-Kabinett.de“ publiziert.

Im Berichtsjahr 2020 hat die Stiftung ihre Datenbank weiter bearbeitet und dadurch wertvolle Statistiken über die Spender und Förderer erstellen können. Gleichzeitig beachtet die Stiftung die Grundsätze der DSGVO.

Kolibri förderte gem. dem Satzungszweck im Berichtsjahr 2020 u.a. folgende Projekte ihrer Gründungsvereine:

a) Förderung Freundschaft zwischen Ausländern und Deutschen e.V. (fad)
  1. Teilbereich Angebote für Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund „Ausflugsreihe – Natur heilt“
  2. Projekt: antidiskriminierendes Bildungsangebot
  3. Projekt: Workshop und Vortrag FakeNews
  4. Projekt: Filmvorführung „Warum bin ich hier“
  5. Offene Zirkusangebote im Nußbaumpark
b) Förderung Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V. (iaf)
  • Empowerment binationaler Familien und Familien mit Migrationshintergrund
  • Förderung verschiedener Projekte zur Stärkung der Erziehungskompetenz ausländischer Eltern
  • Deutschland SchwarzWeiß – Familienwochenende für SchwarzWeiße Familien
    Wochenendseminar „Regeln und Grenzen im Alltag mit Kindern aus bikulturellen Familien
  • Kinder im Blick (KiB) – Kurs für interkulturelle Eltern in Trennung und Scheidung
  • Interkulturelle Familiengruppe bei Trennung und Scheidung:
  • Workshops zur interkulturellen Sensibilisierung von Eltern und Fachpersonal in KITAs
c) Förderung Refugio München, Beratungs- und Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folteropfer (Refugio)

Refugio Kunstwerkstatt für Flüchtlingskinder – Kunstgruppen in Schulen

In den Kunstgruppen haben geflüchtete Kinder und im Einzelfall auch Kinder mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, im schützenden Rahmen einer Kleingruppe von ca. fünf Kindern die Folgen ihrer oftmals traumatischen Erfahrungen zu bearbeiten – eine wichtige Voraussetzung für sie, um sich in die Klasse integrieren und besser auf den Unterricht konzentrieren zu können.

d) Förderung InitiativGruppe – Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V. (IG)
Jugendmigrationsdienst

Seit mehreren Jahren arbeitet der Jugendmigrationsdienst (JMD) der IG mit Studienpraktikant*innen der Sozialen Arbeit. Diese Zusammenarbeit hat sich als sehr gewinnbringend für beide Seiten erwiesen. Meist haben die Studierenden selbst einen Migrationsgeschichte oder deren Familien und bringen Sprachkenntnisse mit, die bei der Arbeit im JMD sehr unterstützend sein können.

Nach einer Einarbeitungsphase übernehmen die Studierenden auch selbständig eigene Arbeitsaufträge und Adressat*innengespräche.

Ausbildungsbegleitende Hilfen

In diesem Projekt begleitet die IG Jugendliche und junge Erwachsene deutscher und nichtdeutscher Herkunft während ihrer dualen Berufsbildung. Ziel ist, Ausbildungsabbrüchen entgegenzuwirken und dabei zu unterstützen, dass die Ausbildung erfolgreich verläuft.

„Bürgerschaftl. Engagement“

Die IG führt die Koordination und Beratung von Ehrenamtlichen durch, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Bildungs- und Ausbildungsweg helfen und bei den Hausaufgaben sowie beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen.

XchangeMuc

Dies ist ein neues Projekt, das innerhalb des MIKADO-Jugend-Projekts angesiedelt ist. Junge Menschen mit Migrationsgeschichte aus München und Umgebung gestalten im Rahmen eines zeitlich befristeten Tandems und in Gruppen mit neu zugewanderten Jugendlichen in einer Zweier- und Gruppenbeziehung ihre Lebensrealitäten in München.

Förderung Deutschcafé

Neben der wenig gesteuerten Verbesserung des mündlichen Ausdrucks ermöglicht das Deutschcafé gegenseitige Hilfe und Unterstützung bei wichtigen Fragen zur Bewältigung des Alltags. Damit ist das Sprachcafé eine Form der Hilfe zur Selbsthilfe, die einen wichtigen Beitrag zum Empowerment der Migrant*innen liefert.

Insgesamt hat die Kolibri Interkulturelle Stiftung 50.550,00 Euro zur Ausschüttung für die Projekte der Vereine zur Verfügung gestellt.

München, den 26.03.2021

Dr. Marietta Birner
Vorsitzende des Vorstands